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Gunter Dueck

Gunter Dueck: Datenhorizonte im Datenchaos

Unendliche Geschichte! Die Daten sind nicht da oder nicht abzurufen, verstreut, unsauber, vielformatig, weil sie für ad-hoc Zwecke oder spezielle Apps entworfen wurden oder weil sie nur zeitweise gebraucht und erhoben wurden oder weil man sie als Surrogat zusammengestoppelte für etwas, was zu viel Mühe gemacht hätte.

Was helfen dann gute Datenmodelle, wenn die Daten kreativ getürkt werden oder laienstatistisch in datendumme Entscheidungsvorlagen münden? Die Gesamtheit der Daten prägt insbesondere den eigenen Datenhorizont, über den das datengestützte Management nicht hinwegsehen kann oder eigentlich nicht will: jenseits dieses Horizontes finden sich ganz andere Kunden, ferner liegende Kulturen, innovative Vorstellungen und eigentlich die Zukunft an sich. Wie groß ist Ihre Datenreichweite?

Gunter Dueck (Jahrgang 1951) lebt als freier Schriftsteller, Philosoph, Business Angel und Speaker bei Heidelberg. Nach einer Karriere als Mathematikprofessor arbeitete er fast 25 Jahre bei der IBM, zuletzt bei seinem Wechsel in den Unruhestand als Chief Technology Officer. Er ist für humorvoll-satirisch-kritisch-unverblümte Reden und Bücher bekannt, zuletzt „Schwarmdumm“, „Heute schon einen Prozess optimiert?“ und „Keine Sinnfragen, bitte!“

Die Zukunft von MBSE: Totalschaden oder Neustart mit AI?

Vor drei Jahren führte der Dozent eine informelle Umfrage durch, in der unter anderem Andreas Willert und Will Streit (IBM VP Product Management) gefragt wurden: Wird MBSE noch in diesem Jahrzehnt Mainstream? Die ernüchternde Antwort lautete: Nein. Natürlich hängt diese Einschätzung stark von der Definition sowohl von „MBSE“ als auch von „Mainstream“ ab. Es gibt zahlreiche Beispiele, die zeigen, wie effektiv MBSE sein kann – von durchgängigen Traceability-Analysen bis hin zur besseren Beherrschung komplexer Systeme. Dennoch bleibt MBSE eine Methode, die nur ein Bruchteil derjenigen Unternehmen einsetzt, die enorm davon profitieren würden.

Doch es gibt Hoffnung – und sie heißt Künstliche Intelligenz (AI). Schon heute hält AI Einzug in die Produktentwicklung, um monotone Aufgaben zu automatisieren und Teams im Kontext ihrer Arbeit mit Analysen, relevanten Informationen und Vorschlägen zu unterstützen. Von der Optimierung der Festigkeit von CAD-Modellen über das automatisierte Schreiben von Anforderungen bis hin zur Überprüfung der Traceability hat AI bereits einige Arbeitsabläufe revolutioniert. Aber wie genau kann AI dabei helfen, MBSE aus seiner Nische zu holen und den Sprung in den Mainstream zu schaffen?

Doch was bedeutet das konkret? AI könnte die Hauptverantwortung für das Systemmodell übernehmen und es kontinuierlich mit dem Team synchronisieren. Statt sporadischer Prüfungen analysiert AI laufend Inkonsistenzen, gibt gezielte Hinweise und schlägt Anpassungen vor. Dabei könnte SysML v2 durch seine standardisierte API eine Schlüsselrolle spielen, da es einen werkzeugunabhängigen Zugriff auf das Modell ermöglicht. So könnte AI die Komplexität von MBSE verbergen und zugleich dessen volles Potential ausschöpfen.

Begleitet wird dieser Vortrag von mehreren Beispielen aus der Praxis. Diese reichen von der KI-basierten Anforderungsanalyse und Testabdeckung im oberen Bereich des V-Modells (Raiqon) über die formale Argumentation mithilfe von SysML v2-Modellen (Imandra) bis zu integrierte Simulationsmodelle (Flow Engineering).

Dr. Michael Jastram ist ein selbstständiger Experte für Systems Engineering und Anforderungsmanagement mit einem besonderen Fokus auf der Anwendung innovativer Technologien wie KI und Agilität in der Produktentwicklung. Bei Raiqon ist er für Client Solutions verantwortlich und hilft Kunden, die Effizienz bestehender Entwicklungsprozesse mit KI zu verbessern. Weiterhin betreibt er den Blog se-trends.de, wo er regelmäßig über aktuelle Trends und Entwicklungen im Systems Engineering berichtet, und ist als Speaker und Berater international gefragt.

Open-Space: Einführung, Marktplatz, Themen

Nicht nur die eingeladenen Speaker haben ein hervorragendes Wissen, auch jeder Teilnehmer ist ein Experte auf seinem Gebiet und der gemeinsame Austausch auf Augenhöhe ist für alle ein großer Gewinn. Der Open-Space ist dafür ein sehr schönes Format. Auf den vergangenen MESCONF-Veranstaltungen wurden diese Sessions von den Teilnehmern immer wieder als besonders lohnenswert hervorgehoben.

Wir erklären dir vor Ort im Detail, wie das Format funktioniert. Jeder hat dort die Möglichkeit ein Thema vorzuschlagen. Du hast jetzt schon ein Thema? Schicke deinen Vorschlag direkt an unseren Co-Organisator Tim (tim.weilkiens@oose.de) und wir kündigen die Idee auf der Webseite an.

Bisher vorgeschlagene Themen finden Sie weiter unten.

Ein kurzer Einblick: Wie funktioniert open space? 

Im open space wird unserer Fähigkeit zur Selbstorganisation bewusst Raum gegeben. Es kommen Menschen zusammen, die einen Beitrag leisten wollen und bereit sind, Verantwortung für die Umsetzung eines Themas zu übernehmen. Es gibt keine vorbereitete Tagesordnung und keine Redner mit Vorträgen oder Folienpräsentationen. Es gibt zunächst nur eine leere Wand, an der die Teilnehmenden ihre Anliegen / Themen veröffentlichen.

Ein Anliegen ist ein ganz bestimmter Aspekt oder eine Fragestellung im Zusammenhang mit dem Leitthema, das Einzelnen auf den Nägeln brennt und das mit anderen bearbeitet werden soll. Jedes dieser Anliegen bildet dann den Anlass für die Arbeit einer kleinen Gruppe, die sich zu einer vereinbarten Zeit an einem bestimmten Ort trifft. Größe, Arbeitsweise und Zusammensetzung der Gruppe sind selbstorganisiert.

Es gibt auch keine Gesprächsleitung oder Moderation, außer die Gruppe organisiert sie sich selbst. Kein spezielles Training muss absolviert werden, um an einer open space-Veranstaltung teilnehmen zu können. Erfahrungen, Wissen, Fertigkeiten und Gefühle sind die
Voraussetzungen, die erforderlich und in jedem Menschen vorhanden sind. Die Anliegen- / Themenwand bietet ein Raster aus Räumen und Zeiteinheiten. Alle, die ein Anliegen einbringen, ordnen dieses in das Raster ein, so dass allen klar ist, zu welcher Zeit und an welchem Ort das Anliegen bearbeitet wird.