Zum Entwicklungsstart einer nächsten Generation von elektrischen Servoantrieben wechselte das MotionControl Team bei FAULHABER auf die Modellierung der Software. Entwurf und Implementierung der neuen Gerätegeneration wurden komplett in Rhapsody umgesetzt. Die nötige Umstellung von bisher rein prozeduralem C in OO in C war erheblich, die Toolkette neu. Kommunikationsstacks wurden integriert, der Code für die Signalverarbeitung größtenteils über TargetLink ebenfalls modellbasiert erstellt. Inzwischen sind die Produkte seit deutlich über 5 Jahren im Markt und haben mehrere Pflegezyklen hinter sich und weitere Plattformen begonnen. Gezeigt werden soll, wie sich das Team dazu organisiert hat, welche speziellen Vorteile die Orientierung im Komponentenbaum für die Wartbarkeit hat und welche Erfahrungen – besser von Beginn an – berücksichtigt werden sollten.
Dr. Andreas Wagener studierte Anfang der 1990er Jahre in Erlangen elektrische Antriebstechnik. Bereits während der Arbeit an den Prüfständen für Hybridantriebe während der Promotionszeit trat Embedded Software Engineering neben die Energietechnik bis hin zu einer selbst erstellten, vollständigen Anbindung von C-Code aus Simulink in die in den Prüfständen verwendete Embedded-Umgebung. Fünf Jahre als Senior Application Engineer bei dSPACE waren eine Konsequenz daraus, bevor mit dem Wechsel in die Elektronikentwicklung bei der Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co KG die Antriebstechnik wieder der Schwerpunkt wurde. In der konsequenten Nutzung modellbasierte Werkzeuge für die dritte Generation FAULHABER MotionController konnten beide Themenschwerpunkte ideal verbunden werden. Dr. Wagener verantwortete die Entwicklung der Geräteplattform.
C-Code stellt mittlerweile die Ausnahme dar, da er als Bereichsleiter für Systems-Engineering einen abstrakteren Blick auf Geräteentwurf und -weiterentwicklung wahrnimmt.